Sonntag, 28. Oktober 2007
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AUS DER REGIONOstermundigen
Der Herr der Mühlen tritt abHanni Studer
17.März.2005
“23 Jahre sind genug”, sagte sich der Ostermundiger Markus Schaub, Grossmeister im Mühlespiel, und trat als Präsident an der ordentlichen Hauptversammlung des Mühlespiel Vereins Bern zurück.
Hanni Studer “Ich bin kein Informatiker und daher mit den heutigen Gegebenheiten nicht vertraut. Ich bin froh, wenn ich auf dem Computer immer die richtige Taste erwische.” Markus Schaub wünscht sich trotzdem eine bessere Nutzung der elektronischen Möglichkeiten, um dem Mühlespiel zu mehr Attraktivität zu verhelfen und das Weiterbestehen des Vereins zu sichern. Ideen hätte er schon noch, aber die Umsetzung möchte er den Jüngeren überlassen. Nach wie vor werde er aber mit Rat dem Verein der Berner Mühlespieler zur Verfügung stehen. Für seine Verdienste wurde er denn auch einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt. Das Palmarès von Mühlespiel-Grossmeister Markus Schaub ist beeindruckend. Es gibt weltweit kein Spieler mit einem vergleichbaren Leistungsausweis. Vor einem Jahr errang er im Mühlespiel seinen hundertsten 1. Platz in über achtzig Turnieren. Darunter befinden sich je ein Welt-, Europa- und Schweizermeistertitel, zwei Mal gewann er das German-Mühle-Open, und etliche Vereinsmeistertitel kommen noch hinzu. Noch vor dem WM-Titel errang Markus Schaub 1992 Grossmeisterehren. Mehrmals gehörte er auch zu den geehrten verdienstvollen Sportlern in Ostermundigen. Wissen gegendie Medizin getauscht Begonnen hatte alles im Sommer 1977 auf dem Bärenplatz in Bern. Er spielte gegen die Lokalmatadorin und verlor haushoch. Er begriff nicht, was er falsch machte, und bat einen alten Spieler um Rat. Dieser wollte seine Tricks nicht verraten. Schaub liess nicht locker und nutzte geschickt ein dringendes Bedürfnis des Alten. Dieser brauchte nämlich rezeptpflichtige Magentabletten und just diese konnte ihm Schaub als Belohnung in Aussicht stellen. Der Tausch Wissen gegen Medizin trug Früchte, studieren und üben der Spielzüge eine halbe Nacht lang ebenfalls, und am nächsten Tag gewann er gegen seine Gegnerin vom Vortag. Nun packte ihn das Spiel vollends, seine Spielzüge wurde immer variantenreicher und ausgeklügelter und er spielte immer erfolgreicher. 1995 nahm er zusammen mit einer Schweizer Delegation erstmals an einer Weltmeisterschaft in England teil und holte sich gleich den Titel nach Bern. Schaub kommt ins Schwärmen, wenn er an dieses WM-Turnier zurückdenkt. “Für die Bewohner des Dörfchens Hutton-le-Hole in der Grafschaft York war es das Ereignis des Jahres. Die Kinder hatten schulfrei, die Stadtmusik von York spielte und der Bürgermeister persönlich eröffnete die Weltmeisterschaft.” Obschon die Schweizer die besten Mühlespieler stellen, gilt das Mühlespiel in der Wahrnehmung der öffentlichkeit weniger als beispielsweise Schach. Dies erlebte auch sein jetziger Nachfolger an der Spitze des Vereins. Alain Flury, Grossmeister und mehrfacher Europameister, wurde anlässlich der Sportlerehrung der Stadt Bern vom Moderator mit den Worten “Adieu Herr Mühlestein” verabschiedet. “Er nahm sich nicht einmal die Mühe, sich seinen Namen zu merken”, empörte sich Markus Schaub, “das zeigt die Wertschätzung unserem Sport gegenüber.” Mein Talent ist einGeschenk Gottes Nicht zuletzt haben auch Perfektion, Ordnung und Konstanz den heute 54-Jährigen in den Olymp des Mühlespiels gehoben. Bescheiden sagt der Mühle-Champion: “Ich bin nicht stolz auf meine Titel, aber glücklich. Ich habe die Titel geschenkt bekommen, indem Gott mir mein Talent gegeben hat.” Heute spielt er nicht mehr mit dem gleichen Ehrgeiz, er gibt sein Wissen gerne weiter und konzentriert sich darauf, junge Spieler auszubilden. Auch für die Leser der Grauholz-Post hat er einige Tipps auf Lager. Wer sich nicht gleich einen routinierten Spieler als Gegner aussucht, hat als Anfänger Chancen, wenn er folgende Punkte beachtet: • Das Gegenüber beginnen lassen. Wer den letzten Stein setzt, hat einen leichten Vorteil. Wer beginnt, hat dagegen ein höheres Verlustrisiko. • Die Steine auf die Mittel-Kreuzpunkte setzen. Von diesen Punkten gibt es am meisten Zugmöglichkeiten (vier). • Die Steine nicht in die Ecken stellen (nur zwei Zugmöglichkeiten). • Sich beim Setzen nicht Zugmöglichkeiten eigener Steine verstellen, die auf Kreuzpunkten stehen. • Dafür sind beim Setzen möglichst die Zugmöglichkeiten des Gegners zu verbauen. • Beim Setzen keine Mühlen legen. Wer die erste Mühle macht, verliert in der Regel.l
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